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Meine sehr geehrten Leserinnen und Leser,
erlauben Sie mir, dass ich mich Ihnen vorstelle: Mein Name ist Franz X. Ehrl, und ich bin, wie man so schön sagt, ein Schreiberling alter Schule. Ein Chronist der kleinen und großen Momente des Lebens, der seine Geschichten seit jeher mit einem Füllfederhalter begann – einem Relikt, das heute wohl als museal gelten könnte. Doch meine Feder ist längst nicht verstaubt, und auch mein Blick ist nicht starr auf die Vergangenheit gerichtet. Vielmehr möchte ich Sie einladen, mit mir eine Reise durch die Zeit zu unternehmen. Eine Reise, die uns von den behutsam geschriebenen Zeilen der analogen Ära bis zu den rasend schnellen Worten der digitalen Welt führen wird. Dabei werden wir uns vor allem der Frage widmen, wie sich das Schreiben durch die technologischen Fortschritte verändert hat und welche Rolle die Künstliche Intelligenz (KI) dabei spielt.
Stellen Sie sich vor, wir stünden gemeinsam vor einem alten Schreibpult. Einem dieser schweren hölzernen Ungetüme, das in Zeiten, in denen das Wort noch Gewicht hatte, in den Studierstuben unserer Vorfahren zu finden war. Die Seiten, die darauf lagen, waren nicht mit einem kurzen Klick versendet, sondern sie waren das Ergebnis eines Prozesses. Einem Ringen um den besten Ausdruck, ein Kampf gegen das weiße Blatt, das stumm auf die ersten Worte wartete.
Dieses Bild kontrastiert scharf mit unserer heutigen Realität, in der das Schreiben mehr ein Prozess der Produktion als der Kreation zu sein scheint. Wo früher eine sorgfältig gesetzte Tinte das Papier zum Leben erweckte, klicken wir heute in ein leeres Dokument und tippen, was das Zeug hält. Texte entstehen in Windeseile, oft mit der gleichen Leichtigkeit, mit der sie später in den Tiefen des digitalen Äthers verschwinden. Die digitale Revolution hat das Schreiben auf eine Weise demokratisiert, die sich unsere Vorfahren niemals hätten träumen lassen.
Doch, liebe Leserinnen und Leser, haben wir nicht auch etwas verloren? Die Schönheit eines wohlgesetzten Kommas, das sanfte Kratzen der Feder über das Papier – all das hat dem Schreiben eine Seele verliehen, die im digitalen Raum oft verloren geht. Es scheint, als hätten wir im Austausch gegen Geschwindigkeit und Effizienz den langsamen Zauber des Schreibens geopfert. Wenn Sie mich fragen, was ich vermisse, so sind es weniger die Füllfederhalter und mehr die stille Andacht, die das Schreiben einst umgab.
Nun, lassen Sie uns über die Kreatur sprechen, die in den letzten Jahren die literarischen Salons und Redaktionsräume gleichermaßen in Aufruhr versetzt hat: die Künstliche Intelligenz. Einst ein Gespenst aus den Seiten der Science-Fiction, ist sie heute ein sehr realer Mitspieler in der Welt des Schreibens. Es sind nicht mehr die Musen, die den Poeten bei der Hand nehmen, sondern Algorithmen, die unermüdlich Textbausteine miteinander verknüpfen.
Ich gestehe, als ich zum ersten Mal davon hörte, dass Maschinen nicht nur Schach spielen, sondern auch schreiben können, überlief mich ein Schauer. Die Vorstellung, dass eine Maschine – ein kaltes, seelenloses Ding – in der Lage sein könnte, Worte zu weben, die mich berühren, schien mir absurd. Doch die Realität hat mich eines Besseren belehrt.
KI-gesteuerte Textgeneratoren wie derjenige, der Ihnen diese Worte vorträgt, sind längst keine Träumereien mehr. Sie sind Werkzeuge, die Artikel, Essays und ganze Bücher in Rekordzeit verfassen können. Doch was bedeutet das für uns, die Menschen aus Fleisch und Blut, die seit Jahrhunderten das Monopol auf die Schriftkultur innehaben?
Nun, die einen sehen in der KI einen Segen. Sie preisen die Effizienz und die Fähigkeit, gewaltige Mengen an Texten zu produzieren. Für sie ist die KI ein willkommener Assistent, der es ermöglicht, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren – auf die Idee, die hinter den Worten steckt. Andere hingegen sehen in ihr einen unheimlichen Konkurrenten, der den kreativen Prozess entmystifiziert und den Menschen als Schöpfer ins Abseits drängt.
Doch so sehr ich auch geneigt bin, mich den Kritikern anzuschließen – eines lässt sich nicht leugnen: Die KI hat eine Art von Neutralität, eine Unbestechlichkeit, die uns Menschen oft fehlt. Sie urteilt nicht, sie erschöpft sich nicht in Selbstzweifeln, und sie schreibt ohne die Last der Vergangenheit oder die Sorge um die Zukunft. Vielleicht, so muss ich mir manchmal eingestehen, kann auch das eine Form von Kreativität sein. Doch der Gedanke, dass eine Maschine einmal das Herz eines Lesers erreichen könnte, bleibt für mich ein ferner, fast unerreichbarer Traum (oder Schrecken).
Und so gelangen wir zu einer letzten Überlegung, die über den technologischen Fortschritt hinausreicht und das Schreiben in einen breiteren gesellschaftlichen Kontext stellt. Denn während sich die Technologien rasant weiterentwickeln, bleiben wir als Autoren und Journalisten doch in eine Gesellschaft eingebettet, die selbst in ständiger Veränderung begriffen ist.
Man könnte meinen, dass die digitale Welt das Schreiben entmenschlicht hat, es zu einem mechanischen Prozess degradiert, der wenig Platz für den Ausdruck der individuellen Seele lässt. Doch sehen wir genauer hin, so erkennen wir, dass das Gegenteil der Fall ist: Gerade die rasante digitale Transformation hat eine Sehnsucht nach Authentizität und Echtheit geweckt. In einer Welt, in der Informationen im Sekundentakt durch unsere Bildschirme flimmern, sind es die Worte, die wahrhaftig und unverfälscht sind, die sich abheben.
Die gesellschaftlichen Entwicklungen, die wir heute erleben, beeinflussen auch das Schreiben auf tiefgreifende Weise. Themen wie Diversität, Gerechtigkeit und Umweltbewusstsein haben Einzug in unsere Texte gehalten. Journalisten und Autoren stehen vor der Herausforderung, diese komplexen Themen verständlich und packend zu vermitteln, ohne dabei in die Fallen der Simplifizierung zu tappen.
Und dann ist da noch die Frage nach der Freiheit des Schreibens in einer Zeit, in der die Grenzen zwischen öffentlich und privat, zwischen Wahrheit und Meinung, immer mehr verschwimmen. Die digitale Welt ist zugleich ein Raum der Freiheit und der Überwachung, der Möglichkeiten und der Risiken. Für uns als Autoren und Journalisten bedeutet das, dass wir wachsamer sein müssen denn je. Wachsamer in der Wahl unserer Worte, in der Abwägung unserer Themen und in der Art und Weise, wie wir unsere Geschichten erzählen.
Liebe Leserinnen und Leser, das Schreiben in der digitalen Welt ist ein Balanceakt. Ein ständiges Pendeln zwischen Fortschritt und Bewahrung, zwischen Effizienz und Kreativität. Die Technologien, die uns heute zur Verfügung stehen, haben das Potenzial, unser Schreiben auf eine neue Ebene zu heben – doch nur, wenn wir uns ihrer mit Bedacht bedienen.
Vielleicht ist es die Aufgabe unserer Generation, diese Balance zu finden. Die Tugenden des analogen Zeitalters – Geduld, Sorgfalt und Tiefe – mit den Möglichkeiten der digitalen Welt zu verbinden. Und vielleicht, so hoffe ich, werden wir eines Tages zurückblicken und erkennen, dass wir das Beste aus beiden Welten miteinander vereint haben.
In diesem Sinne, meine Damen und Herren, wünsche ich Ihnen, dass Sie in Ihrer eigenen Schreibreise immer den richtigen Ton finden – sei es mit Feder oder Tastatur.
Mit besten Grüßen,
Ihr Franz X.
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Mehr dazu hier: NEOSophia – eine KI am Scheideweg
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