Sondervermoegen fuer alle – Schulden als Märchen

Quirin: Ein satirischer Feldzug gegen die sprachliche Hochstapelei der Finanzpolitik – und was passiert, wenn ein Sachbearbeiter versucht, sich sein persönliches Sondervermögen auszahlen zu lassen.
Ein satirischer Feldzug gegen die sprachliche Hochstapelei der Finanzpolitik – und was passiert, wenn ein Sachbearbeiter versucht, sich sein persönliches Sondervermögen auszahlen zu lassen.

Ein verkatertes Wien, ein Konto voller roter Zahlen und der zynische Traum eines Sachbearbeiters: In seinem Kopf formt sich die Idee eines persönlichen „Sondervermögens“, inspiriert von den politischen Wortakrobatiken, mit denen Staaten ihre Schulden in glitzernde Investitionen verwandeln. Getrieben von Wut und Trotz beschließt Quirin Schröder, den absurden Spagat zwischen Finanzlogik und Alltagsrealität an der gläsernen Fassade seiner Bank zu prüfen.

Mit einem perfekt sitzenden Anzug und einem Kontoauszug als einzige Waffe betritt er die sterile Hochburg aus Glas und Stahl, in der Hohenberger & Co. über staatliche Finanz-Fantasien wachen. Er fordert die Auszahlung seines persönlichen Sondervermögens – doch statt Anerkennung erntet er Verständnislosigkeit und bürokratischen Starrsinn. Jede Floskel, die auf Abteilungen und Zweckbindungen verweist, knöpft er sich anhand simpler Rechenregeln vor und entlarvt die vermeintliche Logik einer Lüge.

Als dann Oberguru Monieschieber erscheint, eskaliert der verbale Schlagabtausch: Der Finanzhai erklärt, Sondervermögen seien ja letztlich nur anders benannte Schulden – doch genau diese Erkenntnis nutzt Schröder, um die staatspolitische Farce in seine eigene Lebenswelt zu übersetzen. Warum soll die Republik Milliarden per Taschenspielertrick verschieben dürfen, wenn das Gleiche einem Einzelnen verwehrt bleibt? Der Schlag ins Gesicht der hohen Damen und Herren endet ohne Bargeld, doch mit einer ungewohnten Klarheit: Die Welt regiert der gesprochene Irrsinn.

Am Ende bleibt Schröder ohne Auszahlung, aber mit einer bitteren Gewissheit: Wenn das Geldsystem auf Sprachkunststückchen beruht, dann muss jeder Bürger die Karten lesen – und die Clowns am Kabinettstisch bei ihren eigenen Tricks ertappen. In einer letzten Szene tritt er fluchend den Rückzug ins nächste Kaffeehaus an und überlässt die Bank ihrem Glanz und Elend.

Dieses satirische Bauernopfer im Finanztempel entlarvt die Doppelmoral der Staatsfinanzen und zeigt, wie Sprachzauber Schulden in Wunder wandelt. Der Kampf eines kleinen Mannes gegen die Sprachpolitur der großen Politiker wird zum Spiegel unserer eigenen Ohnmacht gegenüber der Finanzakrobatik.

Erleben Sie diesen ungewöhnlichen Feldzug im Wortgefecht zwischen Direktheit und Bürokratie. Auf Substack erwartet Sie das ganze Protokoll dieses modernen Don Quijote der Buchhaltung – eine Reise in die Abgründe der Finanzhülsen und ein Plädoyer für radikale Ehrlichkeit im Umgang mit Geld und Macht.